| 8 audios | kommentare

Gisela Schuster wurde 1937 in Berlin geboren. Sie war die jüngste von drei Schwestern. Ihr Vater war Ingenieur und Patentanwalt. Ihre Mutter war Chemikerin und Halbjüdin und lebte in ständiger Angst depotiert zu werden.Durch unerklärlichen Gründen wurde ihr Vater nicht zum Wehrdienst berufen.1942 fiel eine Bombe in den Vordergarten des Hauses. Russische Kriegsgefangene gruben die Bombe aus und entschärften sie.1943 wurde die Mutter mit den Kindern nach Luckenwalde bei Berlin evakuiert. Zum Kriegsende zog die Mutter mit den Töchtern nach Wernigerode/Harz .Sie wohnte in der Wohnung von Verwandten, die nach Norwegen ausgewandert waren.Gisela kann sich noch sehr genau erinnern, wie US-Soldaten
einmarschierten. Im September 1945 ging die Familie nach Berlin zurück. Gisela ging dann in die Goetheschule (Gymnasium) in Lichterfelde, wo sie auch wohnte. Sie hatte dort eine Jüdische Klassenlehrerin, die die Nazizeit in einem Versteck in einer Laubenkolonie erlebt hatte. In der Familie ist niemand im KZ gelandet, alle Verwandten wanderten vorher in die USA, Australien, England und die Schweiz aus.