Grenzcamp: Antirassistische Aktionen am 2.8

Grenzcamper 03.08.2003 10:52 Themen: Antirassismus
Am 2.8 fanden im Rahmen des Grenzcamps ein antirassistischer Spaziergang durch Poll, sowie eine Kundgebung gegen den rechtsextremen Verein "Pro Köln" mit 300 TeilnehmerInnen statt.


Begegnungen in Poll: Das Grenzcamp stellt sich vor

Das Antirassistische Grenzcamp veranstaltete heute morgen einen Spaziergang durch den an das Camp grenzenden Stadtteil Poll. Mit Lautsprecherdurchsagen, Musik, der Campzeitung und einem Flugbaltt "An die Menschen in Poll: Schöner Leben ohne Rassismus" wurden die AnwohnerInnen zur Kommunikation eingeladen. 300 TeilnehmerInnen des Camps besuchten die Flüchtlingsunterkünfte in der Salmstrasse und die Containerschiffe am Deutzer Hafen. Vorbei ging es auch am Wohnhaus von Wille Welker, dem Sprecher einer rassistischen Poller Bürgerinitiative.

Verkürzte Lösungen und rassistische Vereinfachungen für den Konflikt um die Romaflüchtlinge in der Salmstrasse wurde von den CampteilnehmerInnen eine klare Absage erteilt.

Die Forderungen der SpaziergängerInnen zur Unterbringungssituation von Flüchtlingen lauten:
- Abschaffung der menschenunwürdigen Unterbringung in Heimen und dezentrale Unterbringung in Wohnungen
- Gegen Armut und soziale Stigmatisierung
- Gegen Kriminalisierung und Illegalisierung von MigrantInnen
- Für globale Bewegungsfreiheit

Anne Conrad von der Pressgruppe des Grenzcamps beschreibt die Hintergründe: "Nach der Flucht vor Krieg und Roma-Verfolgung im Kosovo leben die MigrantInnen hier auf engstem Raum zusammengepfercht, ohne Einkommen, ohne Beschäftigung, ohne ausreichend medizinisch versorgt zu sein und letztendlich ohne Perspektive. Dies wünschen wir keinem Menschen."

Dieser Spaziergang bildete damit auch eine deutliche Antwort auf den Aufruf der Rechtspopulisten von "Pro Köln", die heute die kleinste Mahnwache des Rheinlandes auf die Beine stellten. Eine müde Nazi-Elf wurde von Ersatzspieler Thorsten Crämer, NPD-Kader aus Schwelm, der erst vor ein paar Monaten aus der Haft entlassen wurde, ergänzt. Ca. 300 AktivistInnen des Grenzcamps und des Bündnisses "Köln stellt sich quer" kesselten die Nazi-Demo ein. Unverhältnismässig und überzogen war der brutale Polizeieinsatz mehrerer Hunderschaften gegen die AntifaschistInnen.

Das Grenzcamp freut sich derweil über steigende Beteiligung, sowohl am Camp selbst als auch an den Aktionen. Wir gehen momentan von 700 TeilnehmerInnen aus. Menschen fast allen Alters und verschiedenster Herkunft (Israel, Italien, Mazedonien, Deutschland, Togo, Polen, Niederlande, Peru, Rumänien, Australien, Irland etc.) leben einen bunten antirassistischen Alltag.
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Ergänzungen

samstag 9.8.

äktschn 03.08.2003 - 14:12
gibt es erneut einen aufmarsch von neonazis gegen grenzcamp. und die verstehen ihr 'geschäft' sicher besser als die lachnummern von pro-köln.
das können dann auch mal gut ein paar hundert nazis werden.
also nicht zu früh über irgendwelche (angeblichen) 'erfolge' freuen (pro köln hat schließlich demonstrieren können und stellt das auf der homepage auch als erfolg dar), sondern lieber nächsten samstag aktiv werden!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 9 Kommentare an

Nur mal so — Mustafa

an mustafa — action jackson

@mustafa — jackson five

re: Mustafa — Anna O.

hallo??? — anti_german

@anti_german — porz

@ Mustafa — Carla

no comprende — weist