räumung der rigaer94 / berlin: eine chronik der ereignisse

frau ruto 20.05.2003 17:51 Themen: Freiräume
Seit Tagen ist der absolute Ausnahmezustand im autonomen Wohn- und Kulturprojekt Rigaer94 in Berlin-Friedrichshain ausgebrochen. Nach der Räumung von 5 Wohungen am Mittwoch, den 7. Mai, gab es zunächst jeden Tag Bullenterror und Bauarbeiterstress. Der Hauseigentümer Suitbert Beulker ließ die Wohnungen zertrümmern, Öfen zerschlagen und Wände und Fußböden einreißen.

Am Montag (12.5.) eskalierte die Situation dann erneut: Gegen Mittag sprang ein Sondereinsatzkommando der Bullen vom Dach ins Haus, während drei Hundertschaften mit Wasserwerfer und Hubschrauber den Kiez überfielen und abriegelten.

Hier also eine Chronik der Ereignisse:
die (unvollständige) Vorgeschichte:

1990: Die Rigaer94 wird besetzt und erhält ein Jahr später Mietverträge.
2000: Suitbert Beulker erwirbt das Haus.
2000 - 2003: Nachdem Beulker Verhandlungen mit BewohnerInnen, NutzerInnen der Rigaer94 sowie Senat und Bezirk am Runden Tisch über die Zukunft des Projektes abbricht, erhält das Projekt ca. 200 fristlose Kündigungen und wird mit Klagen und Räumungsklagen überhäuft. Es kommt zu zahlreichen Polizeieinsätzen.
Sept. 2002: Das Erdgeschoss wird geräumt.
Dez. 2002: Das Erdgeschoß wird wiederbesetzt, die Hälfte erneut geräumt.
2002/2003: Gegen 5 von 25 Wohnungen erlangt Beulker vor Gericht Räumungstitel. Begründung: Zwar hätten die BewohnerInnen seit bis zu 13 Jahren Miete gezahlt, die der jeweilige Eigentümer auch angenommen habe, dies begründe aber keinen Mietvertrag sondern nur ein Nutzungsentgelt. Damit wird die bisherige Rechtsprechung gekippt, die immer das Bestehen mündlicher Mietverträge bejaht hatte.


Die letzten Wochen:

(was hier folgt ist ebenfalls unvollständig - es gab einige soli-aktionen vor, am und nach dem 7.5.: 3 häuser wurden besetzt (und geräumt), hier und da gingen ein paar scheiben kaputt, ...)

07.05.2003: SEK und 300 Bullen räumen die angekündigten 5 Wohnungen, obwohl dort inzwischen andere als die in den Räumungstiteln bezeichneten Personen wohnen. Die Wohnungen werden, u.a. durch Beulker persönlich, unbewohnbar gemacht. 100 Leute, die sich in der Hofeinfahrt der Räumung in den Weg stellen, werden von den Bullen weggeprügelt. Ein Transparent, das die Leute halten, wird von der Polizei mit einem Messer gekappt, obwohl die Leute gleichzeitig aus der Hofeinfahrt gezerrt werden.
08.05.03: Die Zerstörungen durch die Bauarbeiter gehen weiter.
09.05.2003: Bauarbeiter überfallen morgens um 7 Uhr das Hausprojekt, zerschlagen Wohnungen und Einrichtungsgegenstände, zertrümmern Tischtennisplatte, Fahrräder und Waschmaschinen der BewohnerInnen und gießen Farbe in Waschmaschinen und über frisch gewaschene Wäsche. Einrichtungsgegenstände werden geklaut und im Container entsorgt. Umstehende werden verprügelt und Leute von den Bauarbeitern mit Knüppeln die Strasse heruntergejagt. Die Polizei schreitet nicht ein.
10.05.03: Die Bauarbeiter haben Wochenende, wir nicht! Alle fünf Minuten fährt eine Wanne am Haus vorbei. Gegen vier Uhr nachts bricht die Polizei ins Haus ein und dringt bis in den 2. Stock vor.
12.05.03: SEK und drei Hundertschaften mit Wasserwerfer und Hubschrauber stürmen mittags das Hausprojekt, um sich davon zu überzeugen, dass die geräumten Wohnungen noch leer sind. Die Zerstörungen durch die Bauarbeiter geht weiter. Eine private Wachschutzfirma (ASPO) postiert sich vor dem Eingang und verweigert Leuten den Zutritt zum Haus. Die Securities stehen von nun an Tag und Nacht vor der Tür und patrouillieren durchs Haus. AktivistInnen des Pi-Rats besetzen die Geschäftstelle der PDS in Friedrichshain-Kreuzberg im Weidenweg 17.
13.05.03: Die Securities greifen Leute an, die sich auf der Strasse vor dem Haus befinden. Einem Journalisten wird die Kamera aus der Hand geschlagen und zertreten, eine Person wird in einer Autotür eingeklemmt, eine andere gewürgt. Die Securities benutzen Teleskopstangen und Schlagringe. Die Zerstörung durch die Bauarbeiter geht weiter.
14.05.03: Die Bauarbeiter versuchen den Knöterich am Haus zu entfernen. Alle Briefkästen werden geklaut und der Briefträger nicht ins Haus gelassen. Die ehemaligen Vereinsräume werden zu Pförtnerlogen umgebaut.
15.05.03: MieterInnen werden trotz Einstweiliger Verfügung nicht ins Haus gelassen. Der Wachschutz verlangt rechtswidrig Ausweise von Leuten, die ins Haus wollen.
16.05.03: Eine Eisentür wird in die Hofeinfahrt eingebaut, um zu verhindern, dass Leute unbemerkt ins Haus gelangen. Bauarbeiter versuchen, den Keller zu räumen, obwohl die Kellerräume vermietet sind.
17.05.03: Erneut wird von Bauarbeitern versucht, den Keller zu räumen. Die Bauarbeiter kappen einen der Knöteriche am Haus. Den Bullen ist das alles egal. Erneut bekommen Leute vom Wachschutz Hausverbot. Die Bullen drohen mit einer Anzeige wegen Hausfriedensbruch.

Die Zerstörungen, Übergriffen und der Terror durch Wachschützer, Bauarbeiter und Polizei gehen seitdem weiter...


Sachen auf Indymedia zum Thema:

Lärmbelästigungen in den Abendstunden
von 10247 - 06.05.2003 20:26

1000 Menschen gegen Räumung der Rigaer 94
von Squat the City - 06.05.2003 21:56

kanalB fast-live uebertragung der raeumung Rigaer 94
von kanalB - 06.05.2003 22:33

Räumung Rigaer-94 / Spontandemo (Bilder)
von viel zu früh - 07.05.2003 08:48

Fotos von der Räumung der Rigaer94 in Berlin
von krasse zeiten - 07.05.2003 12:45

Berlin: Spontan-Demo wegen Räumung
von T. Pfuschmann - 07.05.2003 15:03

Fotos von Hausbesetzungen in Berlin & Demo für Rigaer94 / Berlin
von krasse zeiten - 07.05.2003 23:50

"Es gibt keine BesetzerInnen in Berlin!"
von krasse zeiten - 08.05.2003 00:00 Fotos: Demo am Vorabend der Rigaerräumung (Berlin) von FotobrigadistInnen - 08.05.2003 23:48

Erneuter Einbruch in Rigaer 94 von Clara Fall - 09.05.2003 08:59


Rigaer 94 - Der Stress geht weiter Teil 2 von anna - 09.05.2003 16:50

Rigaer94 zieht zu Innova Berlin Alexanderplatz
von clara fall - 09.05.2003 17:03

Rigaer 94- Der Stress geht weiter- Deshalb Demo am 11.5. !!
von arthur - 09.05.2003 17:04

Rigaer94 besucht Innova von Clara Fall - 09.05.2003 19:39


Fotos von den Zerstörungen in der Berliner Rigaer94 durch Beulker
von krasse zeiten - 10.05.2003 18:34

Fotos und Bericht von "Rigaer 94 goes Innova"
von Clara Fall - 10.05.2003 19:07

Update Rigaer 94
von C. Fall - 11.05.2003 14:13

Fotos von der sonntäglichen Soli-Demo für die Rigaer94 in Berlin
von krasse zeiten - 11.05.2003 22:32

Riger94 Newsticker: 30 Wannen am Bersarinplatz
von Clara Fall - 12.05.2003 11:32

Kadterschmiede Fotos
von digipix - 12.05.2003 13:05

Besetzung der PDS
von [squat!net] - 12.05.2003 14:30

Rigaer 94 - Update
von Paul Panther - 12.05.2003 14:33

Besetzung der PDS-Geschäftsstelle wg. Räumung R. 94
von BesetzerInnen - 12.05.2003 15:04

Fotos und Filmaufnahmen wg. Polizeiangriff gesucht!
von möwe - 12.05.2003 22:49

Besetzung der PDS Geschäftsstelle wegen Rigaer Str.94 Räumung
von B.Setzer - 13.05.2003 03:08

Es tut weh - ganz persönliche Eindrücke und Gedanken zur Rigaer94
von Ich sehe was, was Du auch sehen kannst! - 13.05.2003 22:52

Aufruf zur Anti-Hubschrauber-Demo:
 http://www.de.indymedia.org/2003/05/51579.shtml

action auf ansonsten langweiliger ver.di-Demo:
 http://www.de.indymedia.org/2003/05/51653.shtml

action gegen Klassenjustiz:
 http://www.de.indymedia.org/2003/05/51654.shtml

Bericht aus dem besetzten PDS-Büro:
 http://www.de.indymedia.org/2003/05/51656.shtml

Bericht vom Kiezspaziergang am 18.5.:
 http://www.de.indymedia.org/2003/05/51747.shtml

Text zu media-spree und Widerstand:
 http://www.de.indymedia.org/2003/05/51789.shtml


Werdet aktiv!
Solidarität mit der Rigaer94!
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Ergänzungen

st. pauli von rechts unterlaufen

meister lampe 20.05.2003 - 19:40
21.05.2003 - Wollen wir die Scheisse auf St.Pauli?
In der Mopo vom 19.5. ist angekündigt, dass am Mittwoch, den 21.05.2003 das Bismark-Denkmal beleuchtet werden soll.
Unter der Beteiligung des Fürsten Ferdinand von Bismark und der Burschenschaft "Germania".
Ab 22:00 Uhr soll gefeiert werden.
Die PDS plant eine Gegenkundgebung ab 21.00 Uhr.
www.bambule-hamburg.org

lesen. lernen, anders machen

. 20.05.2003 - 19:53
Die angestammte Heimat der Putztruppe
Die Autonomen folgen, seit es sie gibt - also von Fischer Jockels Putztruppe bis zu den Berliner Interim-Lesern - , dem immer gleichen Projekt, Politik der ersten Person machen zu wollen. Der einst erfreulichen Einsicht, gegen die Verhältnisse auch dann anzustinken, wenn der historische Istzustand weder einen fortschrittlichen Trend noch das dazugehörige Subjekt bereithält, ist eine im Wort autonom aufschimmernde Maßlosigkeit gefolgt, deren Folgen man von Anfang an hätte kennen müssen. Dem eigenen revolutionären Impetus stets das Wissen um die eigene Marginalität entgegenzuhalten, dem Willen zur Himmelstürmerei also mit der jedenfalls aktuell objektiven Unmöglichkeit zu kommen, ist zweifellos eine Veranstaltung, die der ganzheitliche Mensch nicht aushält. Autonom meint zunächst in durchaus antikommunistischer Absicht, nicht nur das Mißtrauen gegen eingetretene Pfade, sondern darüber hinaus die Ahnung, daß der Kommunist, obgleich in der Regel mit der Psychoanalyse auf Kriegsfuß, dem Menschen wie er ihn vorfindet mißtraut und eigentlich einen ganz anderen will und als radikaler Kritiker jeder Reform also gerade der Lebensreform nichts abgewinnen kann.
Je hilfloser sich die Politik aus dem Stand erwies, desto verkrampfter hielten die autonomen Politiker am Fetisch der ersten Person fest. Die Welt draußen geriet zum Schemen, die Innenwelt dafür umso scheinbar plastischer zur Wirklichkeit. In der dauernden Bemühung um Häuser, auf die man als Straßenkämpfer oder Hausbesetzer Zugriff nahm, manifestierte sich das autonome Kollektiv als Abschottungsbewegung von einer Welt, der es nicht imponieren kann. Je unwirklicher die „Angriffe“ gegen Bonzen, Nazis oder die Polizei gerieten, desto übermächtiger entwickelte sich der Einzelne zum Größenwahnsinnigen. Aus einer marginalen Subkultur, die sich radikale Gegner der toten Verhältnisse vielleicht um des Überlebens willen zulegen müssen, entwickelte sich eine sehr reale Subkultur gesellschaftlicher Parias, die als Avantgarde nur noch in soweit gelten können, als sie scheinbar freiwillig auf sich nehmen, was immer mehr Menschen durch den Zwang der Verhältnisse zugemutet wird: Leben von minimalen Sozialleistungen oder prekären Gelegenheitsjobs, leben auf beengtem Wohnraum mit schlechten sanitären Einrichtungen und vielfach tatsächlich von so wenig Geld, daß sich dem allgemeinen Äquivalent fast schon notwendig Elemente des Naturaltauschs an die Seite stellen. Dem solcherart Marginalisierten eignet der abgewetzte Stolz des verarmten deutschen Intellektuellen, des erfolglosen Künstlers und nicht nachgefragten Akademikers. Seine Armut trägt er mit Stolz, seine reale Überflüssigkeit ist ihm Signum für die Überflüssigkeit der Welt und sein Ich ist ihm alles. Was der falschen Maßlosigkeit, autonom, also frei und unabhängig von der Welt sein zu wollen, innewohnt, haben heutigen Autonomen ganze Generationen deutscher zu kurz Gekommener vorgemacht: Zwei existentialistische Nachkriegsgenerationen, von denen die erste den nächsten Krieg gleich aktiv mit vorbereitet hat und die zweite zum Glück im Wirtschaftswunder ersoff und Baskenmütze und Denker-Pfeife gegen Rasenmäher und Golfschläger eintauschte. Die Welt mußte ihnen wie ihren Friedrichshainer Enkeln als in Unordnung und um ihr Wesentliches beraubt erscheinen und nur auf die Prinzen und Prinzessinnen zu warten, denen die Fähigkeiten zum Wachküssen eignet. In der Wagenburg oder dem befreiten Kiez harren sie heute ihres Einsatzes und arbeiten zunächst an sich selbst ab, was sie mit der Welt einst noch vorhaben. Identität ist das Zauberwort, das den deklassierten Mittelständler vom bierdosenbewehrten Subproletarier bedrohlich unterscheidet. Wie schon die Kumpaneien deutscher Natursucher der ersten Generation in ihren Tessiner Kommunen nur in der größtmöglichen gegenseitigen Akzeptanz des je eigenen Spleens funktionierten, weiß die Versammlung autonomer Identitärer nur zu gut, daß jeder Einzelne in seiner ganzen persönlichen Strahlkraft, seinen unverwechselbaren Eigenschaften, seiner Kreativität und seinen Utopien zu achten sei. Die lausigen Versuche, Musik zu machen, künstlerisch kreativ zu sein, oder an sich zu arbeiten, sei es im Kampfsportstudio oder in der Beschäftigung mit veganen Kochrezepten, gelten als unbedingt zu achtender Ausdruck individueller Persönlichkeitsentwicklung.

einer geht noch

. 20.05.2003 - 19:55
Friedrichshainer Prekären ist der Rest Objektbezug zur Welt und zum menschlichen Gegenüber gänzlich abhanden gekommen. Ihr lautstarkes Behaupten des selbstbestimmten Einzelnen ist bereits Indiz dafür, wie kümmerlich es ums eigene Ich bestellt ist. Nicht zufällig ist es um die angeblich so vielfältigen kulturellen Beschäftigungen von Leuten aus der Szene mager bestellt. Sie verweigern den sauren Schweiß, den die Schönebergerin im Aquarellmalkurs oder beim Tangolernen vergießt, alles bleibt wie beim verzogenen Kind kaum angefangen liegen. Der ursprüngliche Impuls, sich selbst zum liebenswerten Objekt zu machen, um vom geliebten Objekt beschenkt zu werden, bäumt sich kurz auf und fällt zurück in Apathie. Und auf alles gibt es eine Antwort: Dem Recht auf Selbstbestimmung gesellt sich die Begründung fürs Scheitern bei im penetranten Einbekennen, verletzt worden zu sein. Die Unfähigkeit fürs normale Leben, das gleichwohl das einzig reale ist, wurde schon vor Jahren in einem denkenswerten Klospruch im EX verewigt. Dort hieß es: „Autonome Jugend - für die Gesellschaft übersensibel“. Wo es an Liebenswürdigkeit genauso fehlt wie an Eigenschaften oder Fähigkeiten, die Bewunderung, gar Zuneigung und schließlich triebhafte Begierde auf einen ziehen, bleibt Sensibilität zurück. Der vermessene Anspruch, gerade deshalb, weil einem nichts gelingt, kein Vorsatz zur Durchführung kommt und jede Lebensäußerung linkisch und ungeschlacht ausfällt, ein Anrecht darauf zu haben, geliebt zu werden, macht sie einer anderen Generation, der Generation Heidegger, so ähnlich. Ihre Sensibilität schließlich ist das Einzige, das bleibt. Sie vermag zum ernsthaften Erlernen des Saxophonspielens genausowenig herhalten wie zu irgendeiner anderen stillen Beschäftigung mit sich selbst. Die Verwundbarkeit läßt sie Nähe suchen zu anderen Verwundeten, die es genausowenig in ihrem eigenen Zimmer aushalten können. Die einander Nahen wiederum wissen sich nichts zu sagen, also reden sie über andere. Damit überspielen sie, daß sie nicht zueinander finden können und sich trotzdem gegenseitig brauchen. Die Ich-Generation wacht eifersüchtig darüber, daß das Mittelmaß keiner Störung unterworfen wird, kein Wort verletzt (man tratscht ja nur hinter dessen Rücken über einen anderen) und kein Tun in den Bannkreis der größenwahnsinnigen Sensibilität des Gegenübers eingreift. Daß dort, wo kein individueller Antrieb mehr ist, der persönliche Willen groß geschrieben wird, verwundert nicht.

an die über mir

20.05.2003 - 21:09
einerseits: hast schon auch recht. gute Analyse.
andererseits: mit aufgeblasener wichtigtuerischer Sprache Menschen und ihr inneres zu pathologisieren und zu objektivieren, also zu psychologisieren, sie dabei auch noch über einen Kamm zu scheren ist schlichtweg gemein und kindisch. blas dich nicht so auf du Arsch!

Wo geht ihr denn euer Bier trinken ?

Ex-Besetzer 20.05.2003 - 22:24
an die Klugscheißer, für die Hausbsetzungen oderHausprojekte nur irgend was mit
Selbstinszenierung zu tun hat.
Erstens wohnen da meist auch Menschen, für die es dazu kein Altenative gibt, zweitens gibt es Leute, die auch nach außen etwas tun (wenn auch manchmal etwas arrogant), und drittens
gibt es gerade in der Rigaer 94 viele aktive Menschen, die
auch Veranstaltungen durchziehen.
Was bleibt denn noch, wenn diese angeblich Selbstinszenierung verschwindet ?







Ja

Warhead 20.05.2003 - 22:29
Wir sind gemein,zynisch,aufgeblasen und arrogant.Wir sind abgewichste Spalter und pc interessiert uns alte Säcke schon lange einen Dreck.Einfach schon deshalb weil wir Anfälle bekommen wenn wir sehen das der Nachwuchs dieselben Fehler macht wie wir,der Unterschied ist das sie noch starrköpfiger,intoleranter und noch weniger selbstkritisch sind.

@ 18.55

Krause 20.05.2003 - 23:18
Wie mag es um die Ich-Stärke von Menschen bestellt sein, die sich unentwegt am schäbigen psychischen Gewinn erfreuen, den es verschafft, veganen Häuserkämpfern und autonomen Anti-Intellektuellen vorzuhalten, daß sie weder Einsichten in Adornos Kritik der Enklaven vermeintlicher Unmittelbarkeit haben, noch die Wertformanalyse richtig rezipieren.
Man will es nicht wissen.
Auch nicht warum diese „Kritiker“ nach ein oder zwei Bier mit schlafwandlerischer Sicherheit just bei den Säuberungsphantasien landen, die die völkischen Bauarbeiter vor dem Eingang des Hauses jeden Tag von sich plärren.
Zwei zusammenhanglose Textbausteine aus der Bahamas 34 /01 - schnell noch als handliche Munition parat auf der Festplatte - dienen wohl nur zu einem: das Objekt der Kritik zu den immergleichen pawlowschen Reflexen zu treiben. Man freut sich, daß die Reaktionen so ausfallen, wie von der Theorie prognostiziert und ergeht sich im alten Spiel. Gerade so kettet man sich freilich blindlings an die Regression des Objekts der Kritik. Bisweilen ist das lustig, nie ist es Kritik, manchmal ist es ekelhaft: Die Freude ob der gelungenen Provokation, die der formvollendete Einsatz des Davidsterns hie und da schenkel-klopfenden linken deutschen Jungmännern beschert, ist fast so widerlich wie der Antisemitismus ihrer hausbesetzenden Antipoden.
Der richtige Gedanke wird, abgeschnitten von dem Zusammenhang, in dem er Kritik wäre, bloßes Instrument und damit falsch: Er dient als psychologischer Stimulus für alle Seiten. Die sabbernden Haßtiraden gegen die bösen Antideutschen werden dem obigen Beitrag nicht lang auf sich warten lassen und schweißen das theorielose Kollektiv der Authentischen fester zusammen; die selbst ernannten Kritiker jedoch, die sich daran diebisch freuen, geben mit diesem Spiel als kalkuliert betriebenem der Möglichkeit von Kritik den Rest.

Die obige Analyse aus der Bahamas war als Ganzes und als Polemik mal sehr richtig - sie wird um jedes Fünkchen Wahrheit gebracht als Textbaustein hier und jetzt auf indymedia. Hier nämlich, als schnelle, zusammengestückelte Kopie, ist sie reduziert auf eben dieses dämliche Spiel und auf die Gewißheit, von allem zu wissen, wo es seinen festen Platz hat - dem Gegenstand gänzlich äußerlich. „Topologisches Denken, das von jedem Phänomen weiß, wo es hingehört, und von keinem, was es ist, ist insgeheim verwandt mit dem paranoischen Wahnsystem, dem die Erfahrung des Objekts abgeschnitten ward.“
Adorno selbst ist zum Ticket der übelsten Sorte geworden. Dafür kann er nichts. Die schenkel-klopfenden Jungmänner, die ihn heute im Munde führen aber schon. Was sie der Möglichkeit von Kritik auf diese Weise antun, kriegt kein autonomer Dumpfbacken-Mob in zwei Dekaden hin.









@ lesen, lernen...

Propagandhi 20.05.2003 - 23:41
Deine Ausführungen versteht doch keine Sau!
Ansonsten: "Stereotypisierung" kann ich da nur sagen.

An die Analytiker

21.05.2003 - 00:33
In den oben geschriebenen Ergänzungen wird in keinster weise auf die spezifische Situation der verschiedenen Hausprojekte und ähnlichem eingegangen. Schade, ich dachte "der Autonome" ließt mensch sonst nur im Spiegel.

Wenn ich also die oben angefügten Texte auf die Hamburger Bambule übertrage, zeigt sich, wie weit die oben geschreibenen Texte zu gebrauchen sind.

Es geht in dem Konflikt nicht um die ich Bezogenheit der R94 Leute. Die Proteste werden ja auch nicht nur von den (Ex-)BewohnerInnen organisiert. Es geht um die systematische Umstrukturieung und soziale Ausgrenzung in Berlin. Die Räumung der R94 ist doch nur ein erster Schritt, wenn es hier keine Gegenwehr gibt, dann müssen andere Projekte auch um ihr baldiges Ende bangen. Damit wird festgelegt, dass wer sich politisch Organisieren will und Veranstaltungen machen will, in Berlin das nur noch tun kann, wenn er/sie auch gennügend Geld mitbringt.

@ 20:09

21.05.2003 - 01:59
Woher willst du wissen, ob "die" über dir eine Frau ist? Lerne Sprachstile zu unterscheiden, bevor du falsche Schlüsse ziehst. Ansonsten: Warhead hat recht und der Text ist für jeden, der nicht total dicht ist (aus welchen Gründen auch immer), voll lesbar.

Wer im Rahmen autonomer Projekte je irgendwas gutes/sinnvolles zustande gebracht/erlebt hat, dürfte übrigens genau wissen, dass er/sie nicht gemeint ist. Stellt euch nicht so an, Leute, was wird euch denn sonst noch von alles verdrängenden Spießern unterscheiden? Ist mitunter schon sehr peinlich, wie ihr drauf seid.

Hey Studi...

Langzeitstudent 21.05.2003 - 11:30
...für dein Refarat kriegste hier aba keenen Schein. Das haben nämlich deine Kommülitonien überhaupt nich kapiert.

Rigaer Featuren!

Jule 21.05.2003 - 16:18
Kann nicht mal jemensch einen schönen Übersichtsartikel zur Rigaer schreiben, mit den links, die hier drinne sind und nem schönen Foto und dann _können_ die Indymods gar nicht anders, als das ganze zu featuren. (Ja, ich weiß, auch ich könnte das machen. Aber... (...ausred, rausred, rumred))

Gab es schon zweimal!!!

... 21.05.2003 - 19:10
Aber ist bisher noch nicht für so wichtig erachtet worden.
Hier nochmal die beiden Seiten bei indymedia mit den Übersichten:

No sleep 'til WACHSCHUTZ WEG!!!
 http://www.germany.indymedia.org/2003/05/51534.shtml

räumung der rigaer94 / berlin: eine chronik der ereignisse
 http://www.germany.indymedia.org/2003/05/51831.shtml

21.05.2003 - 22:57
...aber unter anderem auf die Menschen die Projekte betreiben eingegangen,und ihr mitunter unreflektiertes selbstvexiertes Tun.Auf das Nichtvorhandensein jeglicher Urteilskraft,auf Paranesen und MMaximen welche in keinster Weise der momentanen Realität standhalten.
Scheisstudentenpack,mieser Analytikerhaufen,dreckiges intellektuelles Gesindel...mag schon sein.Dafür gibt es Dinge die man an der Uni lernt,welches im Leben nicht möglich ist.Den Zusammenhang von komplexen Dingen,Selbstkritik etc....und man lernt Streiten,was einige hier überhaupt nicht beherrschen,ich freue mich jetzt schon auf die Revolution...die freilich so niemals stattfinden wird,da sich 90% ihrer Protagonisten gegenseitig weggesäubert haben werden bevor die Überlebenden das Land ganz unakademisch,dafür umso stümperhafter,in Killing Fields umwandeln...aber nur wenn ich sie auf einem menschenleeren Eiland beobachten kann

an über mir

22.05.2003 - 01:30
genau, wer nicht studiert will die anderen ausrotten und kann nicht denken. vor allem kannst du nur an der Uni lernen nicht nur in 2 Polen zu denken, oder nicht ein Fragment aus einer Argumentation herauszureissen und dieses dann zu "kritisieren", damit die ganze Argumentation zu zerstören. du bist so arrogant dass ich kotzen möchte.
hhaaaalllooooooo!!! könnt ihr eigentlich nicht begreifen dass nicht jeder der die Unlesbarkeit vor eurem Geschreibe kritisiert gleich ein Intellektuellenhassender Fascho ist?es geht darum, dass du dir Mühe gibst, so verständlich zu schreiben wie möglich, damit Menschen die nicht dauernd schwierige Texte lesen das auch verstehen können(betritt die Bereiche inklusiver Informationsvermittelung)! es ist nicht jeder dumm, der Schwierigkeiten hat mit eurem inhaltsleeren Gesülze, dessen Form aufgebläht ist, um die inhaltslosigkeit zu kaschieren. mit eurer bildungsbürgerlichen Arroganz, wo ein Mensch nur ein Mensch ist, wenn er "gebildet" ist, alle anderen nur Tiere sind, die sich gegenseitig abschlachten .

an 00.59

22.05.2003 - 01:36
woher willst du wissen dass sie ein Mann ist??lerne mal selber du, dich brauch ich nich dazu!!

oh,es braucht durchaus kein...

Warhead 22.05.2003 - 21:47
...kein inhaltsentleertes Gesülze um seinem Gegenüber klarzumachen das er nur ein verblödeter Hilfszwerg ist mit dem jegliche Auseinandersetzung nicht einfach nur Zeitvergeudung ist,nein das reicht nicht,danach fühlt man sich einfach nur leer,dreckig und vergewaltigt.Ich glaubte mal Linkssein hat mit Intelligenz zu tun.
Das war einer meiner grössten Irrtümer

alter Freund Warhead

23.05.2003 - 13:57
fällt dir eigentlich auf dass du gerade eben keinen Funken Argumentation brachtest, sondern reine verbale Abwertung des Gegners (Beleidigung).
aber die ist es ja so wichtig klug zu sein (warum eigentlich?).
und du hast Recht: Linkssein hat nicht nur was mit Intelligenz zu tun. (War Heidegger intelligent? nein?)

hübschere + aktuellere Version der Chronik

24.05.2003 - 03:48
Räumung der Rigaer 94 in Berlin
 http://de.indymedia.org/2003/05/52069.shtml

Tag der offenen Tür der Berliner Polizei

25.05.2003 - 00:44

Im Jahr 2003 öffnen wir zum 32. Mal unsere Türen !

Sonntag, der 25. Mai 2003, das ist der Termin für unseren nächsten "Tag der offenen Tür".

Wir erwarten Sie dann wieder von 11.00 bis 19.00 Uhr in der

Landespolizeischule
Polizeiunterkunft Ruhleben, Charlottenburger Chaussee 67
13597 Berlin (Stadtplan)
Die Vorbereitungen laufen bereits und interessierte Aussteller können sich an die folgende Adresse wenden:

Der Polizeipräsident in Berlin
Landespolizeischule
Referat 5
Charlottenburger Chaussee 67
13597 Berlin

 http://www.berlin.de/polizei/Service/tdot.html