grenzcamp soli-demo in goslar

rüdiger 11.08.2003 16:02 Themen: Antirassismus
solidaritätsaktion wegen polizeiterror gegen grenzcamp in köln am 10.08. in goslar.
am sonntag ,dem 10.08. ab 12°° uhr, zogen wir als eine bunte, laermende gruppe von 35 personen durch goslar um gegen den bullenterror in koeln zu protestieren. auf ein unerwartet grosses publikum trafen wir auf dem marktplatz. dort hatten sich ca. 200 handycam-bewaffnete touristInnen unter dem beruehmten glockenspiel versammelt. zu kameraverlusten kam es hierbei nicht. ein grossteil des glockenspiel-publikums lauschte nach dem spektakel bereitwillig dem redebeitrag. die traege anrollende streifenwagen-besatzung praesentierte sich unmotiviert bis pflegeleicht. es schloss sich eine im rahmen der moeglichkeiten kraftvolle demo an, bei der transpas, flugis und musikinstrumente zum einsatz kamen. nach ca. einer stunde und einer weiteren kundgebung vor einem tourie-szenecafe beendeten wir die aktion und zogen uns in den schatten zurueck aus dem wir gekommen waren. goslar versank reflexhaft wieder in der verschlafenheit der letzten 80 jahre.
wir senden den genossInnen in koeln kraft und liebe. und viel spass mit der neuen digicam!
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Ergänzungen

Text des verteilten Flugblattes

anar 11.08.2003 - 17:44
Brutaler Polizeiübergriff in Köln!

In der Woche vom 2.8. bis 9.8.2003 fand in Köln unter Beteiligung von etwa 1000 Menschen das 6. antirassistische Grenzcamp statt, dass unter anderem zum Ziel hatte, die in Deutschland herrschende Migrationspolitik zu thematisieren. Besonderes Augenmerk wurde auf die deutsche Abschiebepolitik, die regelmäßig zur Deportation von Männern, Frauen und Kindern in bekannte Folterstaaten führt, gelegt. Außerdem wurde die Residenzpflichtregelung, die Flüchtlingen verbietet, ihren Meldeort zu verlassen, als rassistisch verurteilt.

Am Morgen des 9. August wurde das Camp, das zu diesem Zeitpunkt noch aus etwa 400 Leuten unterschiedlicher Nationalitäten bestand, komplett von der Polizei umstellt, vorgeblich um eine zu diesem Zeitpunkt in der Stadt stattfindende Demonstration von Faschisten vor den TeilnehmerInnen zu schützen. Dabei setzte die Polizei bereits mehrfach Reizgas und Schlagstöcke ein. Darüber hinaus wurden die Wasserversorgung und die Internetleitungen unterbrochen.

Den TeilnehmerInnen wurde mitgeteilt, dass ein Verlassen des Camps nur nach einer erkennungsdienstlichen Behandlung möglich sei, was von weiten Teilen als inakzeptabel zurückgewiesen wurde. Es folgten mehrere Attacken der Polizei mit Pfefferspray und Schlagstöcken. Dem auf dem Gelände installierten Sanitätszelt wurde eine ausreichende Behandlung der etwa 60 Verletzten durch die Verweigerung von Wasser unmöglich gemacht.

Am Abend des 9. Augusts gegen 22.00 Uhr wurden die 250 TeilnehmerInnen, die die Feststellung ihrer Personalien verweigert hatten, unter Anwendung massiver Gewalt nach 12 Stunden polizeilicher Umzingelung und Verweigerung von Wasser verhaftet. An-schließend wurden sie gegen ihren Willen gefilmt und erkennungsdienstlich behandelt.

Dieses Vorgehen der Polizei und die dabei verwandte Brutalität stellt eine unglaubliche Verletzung der Menschenwürde und der Meinungsfreiheit dar.

Wir fordern, dass die Verantwortlichen der Stadt Köln ebenso wie die durch unnötige Gewaltanwendung aufgefallenen PolizistInnen zur Rechenschaft gezogen werden. Weiter-hin fordern wir ein Ende der rassistischen Abschiebepraxis.

no border no nation stop deportation

Kein Mensch ist illegal

V.i.S.d.P.: E. Mühsam, Riebesamstr 23, 26662 Lübeck